Ich liebe es Fahrrad zu fahren, vor allem, mit dem Fahrrad zu springen. Doch wenn zwischen Absprung und Landung ein tiefer Graben ist, traute ich mich nicht, zu springen, da ich Angst habe, obwohl es von meinem Können her kein Problem darstellt.
Kennst Du das? Angst bremst einen obwohl das Können vorhanden ist. Angst schützt einem, hält aber auch klein. Vorhandenes Potential wird nicht genutzt. Vor was hast Du Angst? Vor was möchte Dich Deine Angst schützen? Welche Deiner Potentiale nutzt Du deshalb nicht? Was für ein Erleben verstellst Du Dir dadurch?
Use it or lose it. Nutze Deine Potentiale, solange sie noch da sind. Ich bin super stolz auf das Sprungfoto, denn es komprimiert in einem Foto ein Jahr, wie ich meine angstvollen Gedanken überwunden habe und mein vorhandenes Potential nun voll nutze. Gedanken waren meine angezogene Handbremse: ich könnte mir weh tun; ich bin bereits zu alt, um solche Sprünge zu springen; es gibt wichtigeres im Leben; lass mal gut sein; …
Ja, diese angezogene Handbremse hat mich geschützt, so dass ich nicht einfach einen der großen Sprünge gesprungen bin, sondern mit den kleinen Sprüngen angefangen habe und mich über die Monate nach und nach gesteigert habe. Ich habe mir immer wieder das Erfolgserlebnis gegeben, dass ich mich immer mehr traue. Mein Selbstvertrauen ist nach und nach gewachsen. Bis ich mich diesen große Sprung, um die Ecke in der Tricksprungform des Tabletops getraut habe – wie er auf dem Foto festgehalten ist. Yeah!
Ich hatte aber auch Rückschläge. Als ich auf einen Sprungprofi gehört habe, bei einem Sprung auf die Luftmatratze besonders schnell anzufahren zu müssen. Da hörte ich nicht auf meine Angst, sondern auf diese externe Referenz und verknackste glatt meinen Fuß. Wer zu große Schritte macht, bekommt seine Angst bestätigt und sie wird genährt.
Was für ein Dilemma! Angst schützt einen und gleichzeitig verhindert Angst Wachstum. Wie ist das zu lösen? Wir haben nicht grundlos Angst. Angst ist ein wichtiger Wegweiser, nur wer sich dieser Angst in keinen Schritten stellt, macht sich auf den Weg in Richtung Lebendigkeit, Potentialnutzung und Wachstum. Selbstführung ist gefragt, denn nur Du selbst kannst Dich ins Handeln bringen und nur Du selbst kannst bestimmen, was die passende Geschwindigkeit ist.
Vor was hast Du Angst? Vor was schützt Dich die jeweilige Angst? Wie könnte Dein Leben sein, wenn Du diese Handbremsen schrittweise löst?