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Menschlicher Roboter?

Sophia verhält sich genau so, wie die Programmierer es von ihr erwarten. Sie ist ein funktionierender Roboter. Auch Du und ich verhalten uns die meiste Zeit, wie wir programmiert worden sind!

„Wir Menschen werden nicht programmiert!“, wirst Du sagen. Ja, es gibt keinen Programmierer, der uns mit Zahlen und Buchstaben programmiert, doch im übertragenden Sinne haben auch wir Verhaltens-Programme:

  • Fangen wir mit den Grundbedürfnissen an: Essen, Trinken, Wärme, Gemeinschaft, etc.
  • Jeder hat seine eigenen Erfahrungen gemacht, die unser Verhalten stark beeinflußen.
  • Und unser Verhalten kann sich auch an dem orientieren, was wir denken zu wissen, was Eltern, Freunde, Kollegen und Partner von uns erwarten.

Im Kontext von Unite2dance unterscheide ich Verhalten von Handeln. Verhalten bezieht sich auf Programme, die unreflektiert in uns wirken. Dagegen bedarf es für unser Handeln vorab immer einer bewussten Entscheidung. (Anmerkung: In einem weiteren Blogbeitrag werde ich den Unterschied zwischen Handlungs-Theorien und diesem Handlungs-Modell thematisieren.)

Es geht um die Kriterien nach welchen wir unseren nächsten Schritt setzen. Beobachte Dich einmal selbst und mache Dir bewusst, wann Du Dich verhältst und wann Du handelst. Das ist gar nicht so einfach zu trennen. Je ehrlicher ich mit mir bin, desto mehr muss ich zugeben, dass das Verhalten in meinem Leben dominiert. Es wird überraschend wenig wirklich bewusst entschieden und entsprechend gehandelt. Die Bewusstwerdung der Programme, die zu meinem Verhalten führen, ist ein essentieller Schritt, auf dem Weg zum Handeln. Wer die Bedürfnisse hinter seinen Programmen aufdeckt, kann sich darüber Gedanken machen, welche weiteren Wege es gibt, diese Bedürfnisse zu befriedigen. Es werden alternative Handlungsoptionen zu einem bekanntem Verhalten geschaffen. Viele macht das frei, andere macht das ängstlich. Denn mit der Freiheit entsteht auch die Notwendigkeit, Entscheidungen zu treffen und es bedarf auch mutig zu sein, um Neues auszuprobieren.

Stelle Dir einfach die Frage: „Wie mag ich mich selbst erleben?“ Wenn Du Dir diese Frage stellst, kann das Bewusstsein entstehen, dass Dein aktuelles Verhalten nicht dem entspricht, wie Du Dich selbst erleben möchtest. Das ist ein sehr guter Startpunkt, um Verhalten durch Handeln zu ersetzten.

Zum Beispiel werde ich leicht hektisch und nervös, obwohl ich mich ruhig und entspannt erleben möchte. Es sind alte Programme, die mich selbst unbewusst unter Druck setzen. Es ist das Bedürfnis nach Anerkennung, die hinter meinem hektischen Verhalten steht. Die Frage, auf welchen Wegen ich diesem Bedürfnis so gerecht werden kann, dass ich mich gleichzeitig auch als ruhig und entspannt erlebe schafft Handlungsoptionen. Nach vielem experimentieren habe ich herausgefunden, dass mir, unter anderem das Meditieren in der Früh, meine Tage entspannter macht. Aus meinen Verhaltensprogrammen heraus, würde ich nicht meditieren, doch mit dem bewusst gewählten Entscheidungskriterium, wie ich mich erleben möchte – ruhig und entspannt – führt mich zu der Handlung des Meditierens. Das war ein einfaches Beispiel. Findest Du einen Unterschied zwischen Deinem erlebten Verhalten und dem, wie Du Dich wirklich erleben willst? Wie gesagt, dieses neue Entscheidungskriterium ist ein guter Startpunkt, um sich selbst ins bewusste Handeln zu bringen. Ein Roboter kann, sein Verhalten nicht durch Handlung ersetzen – wir Menschen schon!

Die Wahl eines neuen Entscheidungskriteriums ist der Schlüssel, um ins Handeln zu kommen. Der Prozess kann an verschiedenen Punkten gestartet werden. Er besteht aus der Bewusstwerdung, was für Verhaltensprogramme wir haben und welche Bedürfnisse sich dahinter verstecken. Mit diesem Wissen eröffnen sich viele neue Ansätze, wie dieses Bedürfnis befriedigt werden kann. Das neue Entscheidungskriterium hilft bei der Wahl, welche der Handlungsoptionen faktisch umgesetzt werden. Da die eigenen sogenannten „blinden Flecken“ es einem selbst schwer machen, neue zu einem passenden Entscheidungskriterien zu sehen, macht es Sinn, sich bei der Wahl eines neuen Entscheidungskriteriums helfen zu lassen. Das ist ein Hauptziel des Nächste-Schritte-Coaching. Weitere wichtige Ziele beim Nächste Schritte-Coaching ist es den Bewusstwerdungs-Prozess signifikant zu beschleunigen und sich selbst ins Handeln zu bringen: http://unite2dance.com/naechste-schritte-coaching/

Von außen mag einer Roboter vielleicht menschlich aussehen, so wie ein verhaltender Mensch, doch handeln, wie ein Mensch, kann der Roboter nicht. Du schon!

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